Herr Kleber moderierte das ZDF „heute journal“ 19 Jahre lang und war als Reporter u.a. in den USA tätig.
In dem Webinar beantwortete er viele von den Schülern gestellte Fragen. Er wurde nach der Verantwortung von Journalisten und Reportern in Zeiten von Kriegen und Pandemie gefragt. Die grundlegende Aufgabe von Journalisten sei die Informationsbeschaffung, um die Geschehnisse zu beschreiben, zu erklären und korrekt einzuordnen. Sachverhalte seien zu erforschen und zu verstehen. Leute von seiner Meinung zu überzeugen, sei nicht sein Job. Er betonte, dass aufgrund der gleichen Information, nicht jeder zwangsläufig zu der gleichen Meinung komme.
Er bezeichnete es als eine Herausforderung, immer ein klares Bild zu entwickeln. Dabei sei es trotz seiner Erfahrung immer wieder einmal zu Fehlern gekommen, die er dann später selbstverständlich korrigiert und öffentlich gemacht habe.
Herr Kleber mahnte eindringlich, dass mit der Nutzung der sozialen Medien jeder ein Journalist oder Reporter sei und daher Verantwortung übernehmen müsse. Bevor wir Likes vergeben und Mitteilungen weiterleiten, sollten wir „unser Hirn einschalten“ und uns Zeit nehmen, erst den Wahrheitsgehalt zu überprüfen.
Interessant war seine Meinung zur Rolle des Geldes: „Geld ist eine Erfindung, an die wir beschlossen haben zu glauben. Wir erfinden Geld und geben aus. Aber es funktioniert.“
In Bezug auf gendergerechte Sprache gab er zu, anfangs ein Gegner gewesen zu sein. Nachdem er jedoch so viel Post zu diesem Thema erhalten habe, habe er seine Position überdacht: „Wenn so viele, besonders junge Menschen, sich dies wünschen, dann ist es ihnen wichtig.“ Er habe sich für einen „Mittelkurs“ entschieden. Bei Berufen, in denen die Zahl der Männer noch dominiert, sei es ihm wichtig. Als Beispiel nannte er Chefärzte, da es weniger „Chefärztinnen“ gibt. Auch die Zahl der „Truckerinnen“ sei steigend. Darauf hinzuweisen sei notwendig, um die Gestaltung von Autobahnparkplätzen in puncto Sicherheit und Hygiene zu verbessern.
Am Ende rief er uns auf, gegen Konsens zu recherchieren, nicht alles als selbstverständlich zu halten. Damit würden wir es uns zu einfach machen. Wir müssen mehr hinterfragen.
Leider waren die 90 Minuten viel zu schnell vorbei, um auf alle Fragen eine Antwort zu erhalten.
Wir bedanken uns bei Herrn Schwartz, der uns die Teilnahme an dem Webinar ermöglichte.
Martina Seidel – Klassenleiterin 8b
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Internationales Gymnasium Meerane
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